Oltner Tagblatt, Nordwestschweiz vom Donnerstag, 27. März 2014, Seite: 13
Bei einem gestrigen Treffen in Balsthal von Vertretern der Vereine «Thaler Landschaft ohne Windräder» (Balsthal), «Wind Still» (Burg i. Leimental), «Pro Burg» (Kienberg, Oberhof/Wölflinswil) und «Wisner Höchi ohne Windrad» (Wisen), sowie weiteren Gegnern des geplanten Windparks Grenchenberg wurde verstärkte Zusammenarbeit und Gedankenaustausch beschlossen.
Die verschiedenen Vereine wollen «entschieden gegen die geplante Verschandelung der Jurahöhen der Kantone Solothurn, Baselland, Aargau mit Windkraftanlagen vorgehen», wie sie in einer Medienmitteilung schreiben. Sie wollen einen «übermächtigen Gegner ... in die Schranken weisen». Genannt werden in der Medienmitteilung namentlich Vereine und Firmen wie Suisse Eole, Ennova SA, Adev und die kantonseigenen Industriellen Werke wie die IWB (Basel-Stadt), IBL (Baselland) und die SIG (Genf).
Wörtlich schreiben die Gegner der Windkraft im Thal: «So kann es beispielsweise nicht angehen, dass die IWB jährlich 44 GWh (=44 Millionen Kilowattstunden) ungenutzt als Wärme in Luft bläst, aber gleichzeitig im Chall (Burg i. Leimental, Kleinlützel) fünf Windkraftanlagen (erwartete Stromproduktion 20 GWh/Jahr total) aufstellen will, nur weil hohe Subventionen winken und man «mit von Partie sein will». Es kann auch nicht angehen, dass vorhandene Wasserkraftwerke reduziert oder sogar stillgelegt werden, weil für Windenergie dank Subventionswirtschaft eine höhere Rendite erzielt wird.
Der Erhalt der Juralandschaft, dessen Charakter und Natur ist den Gegnern von Windkraftanlagen ein grosses Anliegen. Die Möglichkeiten der Stromproduktion mit Windkraft sehen sie kritisch und erklären: «Das mit der Nordsee vergleichsweise äusserst schwache Windpotenzial der Schweiz und der daraus generierte, sehr geringe Stromertrag, welcher zudem nicht unbedingt dann produziert wird, wenn er gebraucht wird, kann nur mit Hunderten von Millionen Steuergeldern jährlich am Leben erhalten werden, konkurrenziert vor allem die Wasserkraft und steht in keiner Weise in einem vernünftigen Verhältnis zur Zerstörung der ökologisch und ökonomisch so wertvollen Landschaft des Juras.»
Das Fazit der Windkraftgegner: «Diese Windkraftanlagen vermögen keinerlei Beitrag zur geplanten Energiewende zu leisten, im Gegenteil, wie man in Deutschland erkennen kann, wird vermehrt CO2 generiert. Als Teilersatz von Kernkraftwerken ist die Windkraft ebenso denkbar ungeeignet.»
Als Beleg für ihren Standpunkt verweisen die Windkraftgegner auf «Dutzende von Konkursen von Windparkbetreibern in Deutschland mit Schäden von weit über einer Milliarde Euro an Steuergeldern». Selbst die BKW Energie AG, die unter anderem an Firma Juvent SA, die Windkraftanlagen auf dem Mont Crosin betreibt, beteiligt sei, schreibe auf ihrer deutschen Homepage (www.bkw.de), dass die Schweiz kein typisches Windland sei, Konflikte mit Natur, Landschaft, Tourismus und Bevölkerung vorprogrammiert seien und man deshalb von weiteren Investitionen in Windkraftanlagen in der Schweiz absehe.
(OTR)